Die Ölpreise geben aktuell auch zum Start in den vorletzten Handelstag der Woche weiter nach und setzen damit ihre Verlustserie der vorangegangenen Tage fort. Gestern war die weltweit wichtigste Ölsorte Brent ebenso auf dem tiefsten Stand seit dem 9. Januar aus dem Handel gegangen, wie auch die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI).
Rohstoffmärkte weiter im Banne Trumps
Die Verunsicherung an den Rohstoffmärkten ist auch drei Tage nach der Amtseinführung von Donald Trump groß. Derzeit werden in den Analyseabteilungen der großen Ölkonzerne und in den Investmentbanken Überstunden geschoben, um prognostizieren zu können, wie sich die angedrohten Zölle und die neue US-Energiepolitik auf das globale Wirtschaftswachstum und die Energienachfrage auswirken werden.
API meldet Aufbauten in allen Kategorien
Unterdessen hat der Wochenbericht des American Petroleum Institute (API), der letzte Nacht veröffentlicht wurde, einen nicht erwarteten Anstieg der US-Rohölvorräte ergeben. Demnach haben sich diese in der Woche zum 17. Januar um 958.000 Barrel (159 Liter) erhöht. Analysten hatten im Vorfeld einen Rückgang der Bestände um etwa 0,5 Millionen Barrel vorhergesagt.
Dem API zufolge, legten zudem sowohl die Benzinvorräte überraschend um 3,2 Millionen Barrel (Prognose: 1,9 Mio.) als auch die Destillatvorräte um 1,9 Millionen Barrel (Prognose: 0,3 Mio.) zu. Zuvor hatten US-Energieunternehmen neun Wochen in Folge Öl aus den Lagern abgezogen. Das war der längste Zeitraum seit dem Jahr 2018.
Kältewelle sorgt für erhöhten Heizbedarf
Neben den angekündigten Sanktionen gegen die russische Ölindustrie, die das globale Angebot an Rohöl einschränken könnten, dürften ein weitere Rutsch der Ölpreise zumindest kurzfristig von den weiter sinkenden Temperaturen in vielen Bereichen der nördlichen Hemisphäre gebremst werden.
So sind beispielsweise in den USA Regionen von den Auswirkungen einer heftigen Kältewelle betroffen, mit denen man sonst nur Wärme, Palmen und leicht bekleidete Menschen verbindet. In südlichen Bundesstaaten wie Louisiana, Georgia, Alabama, Florida und Mississippi wurde bereits der Notstand erklärt.
Aber selbst in Wüstenstaaten wie Texas und Arizona frieren die Menschen in vielen Regionen. Für den Norden der USA warnte der Wetterdienst für den gesamten Wochenverlauf vor Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius.
Heizölpreise mit weiteren Abschlägen
Da aktuell aufgrund der geschilderten Entwicklung im frühen Handel leichte Preisrückgänge bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -1,20 Euro bis -1,60 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch zur Wochenmitte.
Source: Futures-Services