Die überraschende Entscheidung, die Impfungen mit dem britischen Impfstoff AstraZeneca ab dieser Woche auszusetzen, hat auch an den Ölmärkten für einige Verunsicherung gesorgt. Immerhin hing die seit Monaten sehr stabile Erholung der Ölpreise stark mit der Erwartung zusammen, dass schon bald durch flächendeckende Impfungen ein Ende der Pandemie und damit auch eine Normalisierung der Nachfrage eintreten würde. Dies könnten nun jedoch ins Wanken geraten.
AstraZeneca Impfstopp verunsichert Ölmärkte
Während in den USA inzwischen schon über ein Drittel der Gesamtbevölkerung zumindest eine erste Impfdosis erhalten hat, verlaufen die Impfkampagnen in Europa eher schleppend. Mit dem Aussetzen des AstraZeneca-Impfstoffes hat sich das ohnehin schon zögerliche Vorankommen nun nochmals verlangsamt. An den Ölbörsen sorgt das für eine gewisse Unruhe und seit einigen Tagen auch wieder für Gewinnmitnahmen, denn es besteht die Sorge, dass die Nachfrageerholung nun doch nicht so verlässlich kommen wird, wie bisher angenommen.
Die aktuellen Preisniveaus haben spätestens seit Jahresanfang wieder ihre Vor-Corona-Niveaus erreicht und seitdem auch immer wieder einzelne steilere Preisrallyes hingelegt. Ein Hauptgrund dafür war, dass die Marktteilnehmer von rosigen Zukunftsaussichten überzeugt waren und die Nachfrageprognosen mit beginnenden Impfkampagnen und ersten nachhaltigen Lockerungen in Teilen der Welt immer besser wurden.
Mit der Annahme, dass die globale Ölnachfrage in der zweiten Hälfte des Jahres fast wieder normale Niveaus erreichen würden, konnte man über die kurzfristigen Belastungsfaktoren locker hinweg sehen, so dass die Ölpreise trotz eines nach wie vor dramatischen Infektionsgeschehens immer weiter kletterten. Möglicherweise werden diese Hoffnungen aber nun enttäuscht, wenn die Pandemie nicht endlich besiegt werden kann. Ein Preisrutsch wie er im letzten Jahr passiert ist, bleibt jedoch höchst unwahrscheinlich, da immerhin in vielen anderen Ländern die Immunisierung gut vorangeht und immer mehr Lockerungen möglich werden.
Ausblick
Auch heute bleiben die börsengehandelten Rohölpreise auf einem vergleichsweise hohen Niveau, auch wenn sie im Vergleich zur Vorwoche etwas nachgegeben haben. Bei den Inlandsrpeisen macht sich dieser Preisnachlass heute bemerkbar und Verbraucher können im Vergleich zu gestern mit leichten Preisabschlägen in Höhe von etwa -0,25 bis -0,05 Euro pro 100 Liter rechnen
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